eigtl. Rudolphus L.; niederländ. Wirtschaftsfachmann und Politiker; CDA; Ministerpräsident 1982-1994; UN-Hochkommissar für Flüchtlinge 2001-2005
* 7. Mai 1939 Rotterdam
† 14. Februar 2018 Rotterdam
Herkunft
Rudolphus ("Ruud") Franciscus Marie Lubbers, kath., wurde 1939 als sechstes von neun Kindern einer reichen Industriellenfamilie in Rotterdam geboren.
Ausbildung
L. besuchte das Canisius-Kolleg der Jesuiten in Nimwegen und studierte nach dem Abitur (1957) Wirtschaftswissenschaften an der Niederländischen Wirtschaftshochschule (später: Erasmus-Universität) in Rotterdam. Das "doctoraal examen" (Staatsexamen) legte er 1962 mit Auszeichnung ab. Seine Examensarbeit befasste sich mit einem währungspolitischen Thema.
Wirken
Zunächst wollte L. eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen. Nach dem frühen Tod des Vaters trat er jedoch 1963 als Direktionsassistent in den Vorstand des elterlichen Unternehmens, einer Bau- und Maschinenfabrik (Lubbers's constructiewerkplaats en machienfabriek Hollandia B.V.) in Krimpen a. d. Ijssel, ein. 1965 wurde er (neben zwei Brüdern) einer der Direktoren des Unternehmens. Daneben übte er verschiedene Verbandsfunktionen aus und war u. a. im Vorstand des Niederländischen Christlichen Arbeitgeberverbands und im Christlichen Verein Junger Unternehmer aktiv. Er gehörte ferner dem Präsidium der Föderation der Maschinenbau-, Elektrotechnischen und Metallverarbeitenden Industrien an und wirkte immer wieder bei den Tarifverhandlungen in der Metallindustrie mit. Zeitweise arbeitete er auch in der zwischengemeindlichen Planungsgemeinschaft Rijnmond und im ...